Lagerarten in der Mechanik
Diese Seite bietet einen Überblick über die gängigen Lagerarten in der Mechanik. Hier erfährst du, was die jeweiligen Symbole der verschiedenen Lager bedeuten, welche Wertigkeit die jeweiligen Lagerarten haben und wie man den zugehörigen Freischnitt mit den Lagerreaktionen zeichnet.
Wieso gibt es verschiedene Lagerarten in der Technischen Mechanik?
Lager gehören zu den wichtigsten Elementen einer Konstruktion. Ob Maschine, Brücke oder Zimmertür – diese technischen Anwendungen stehen und fallen mit der Lagerung. Lager haben grundsätzlich die Aufgabe, Körper zu fixieren und die auftretenden Kräfte abzufangen. Eine Brücke ist beispielsweise auf beiden Seiten gelagert. Die auftretenden Kräfte auf einer Brücke werden von den Lagern aufgenommen und in den Boden eingeleitet. Nun gibt es darüber hinaus viele weitere technische Anwendungen und jede Anwendung kann unterschiedliche Anforderungen haben. Daher bietet die Technische Mechanik eine Auswahl an Lagerarten an, damit jede Anwendung möglichst optimal gelagert wird. Technisch bedingt werden am häufigsten Fest- und Loslager verwendet.
- Lager verbinden den “Körper” mit der Umwelt.
- “Körper” sind beispielsweise Brücken, Maschinenwellen oder Türen.
- Lager reagieren auf äußere Lasten und nehmen Kräfte auf.
- Lagerreaktionen “reagieren” gemäß actio = reacto.
Lagerarten in der Mechanik (Statik)
Lager | Wertigkeit | Symbolbild | Freikörperbild |
Festlager | 2 | ||
Loslager | 1 | ||
Einspannung | 3 | ||
Pendelstütze | 1 | ||
Parallelführung | 2 | ||
Schiebehülse | 2 | ||
Gelenk | 2 |
FAQ: Lagerarten in der Technischen Mechanik
Welche Aufgaben hat ein Lager (Statik)?
Ausgezeichnete Frage! Ein Lager hat grundsätzlich die Aufgabe, den Körper (= Balken, Brücke, Welle etc.) festzuhalten bzw. an die “Umwelt” anzubinden. Eine Zimmertür ist beispielsweise über die Scharniere (= Lager) mit dem Türrahmen (= Umwelt) verbunden. Wäre sie das nicht, wäre die Tür praktisch nutzlos. Außerdem gehört es zu den Aufgaben eines Lagers, eventuell auftretende Kräfte aufzunehmen. Das gilt auch für das Beispiel mit der Zimmertür: Die Scharniere (=Lager) nehmen das Gewicht der schweren Tür auf und leiten es in den Türrahmen (=Umwelt) ein.
Welche Lagerarten gibt es in der Mechanik?
Die am häufigsten genutzten Lagerarten sind das Festlager und das Loslager. Außerdem wird die Einspannung ebenso vergleichsweise oft eingesetzt. Außerdem gibt es noch die Pendelstütze, das Gelenk, die Schiebehülse und die Parallelführung. Zwar gibt es noch darüber hinaus weitere Lagerarten, aber diese werden in der einschlägigen Literatur selten eingesetzt.
Was bedeuten die Lagersymbole?
Gute Frage! In der Technischen Mechanik wird ein reales (und somit komplexes) System durch ein einfaches mechanisches System ersetzt. Das erleichtert den Umgang mit der Aufgabe und hilft, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Daher gibt es die vereinfachten Symbole für die verschiedenen Lagerarten (siehe Tabelle oben).
Wie sieht ein Loslager in Wirklichkeit aus?
Ein Loslager ist 1-wertig und nimmt vertikale Kräfte auf. Das bedeutet auch, dass die vertikale Bewegungsmöglichkeit dadurch eingeschränkt ist. Die horizontale Bewegungsmöglichkeit und die Rotation sind hingegen nicht eingeschränkt. Brücken werden in der Regel (unter anderem) mit Loslagern versehen. Das sieht dann so aus:
Lagersymbol Loslager | Loslager in Wirklichkeit |
Quelle (Brückenlager): KMJ, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Video: Auflagerkräfte (Fest-Los-Lagerung)
In diesem Video wird abschließend am Beispiel einer Berechnung der Lagerreaktionen gezeigt, wie man mit den Lagersymbolen umgeht, wie man die Reaktionskräfte einzeichnet und wie die Lagerwertigkeit in die Berechnung eingeht.
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